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Interview mit Małgorzata Mesjasz #8 und Co-Trainer Dirk Heinrichs zur Corona-Auszeit

Hallo Gosia, wie geht es dir derzeit als Leistungssportlerin, die bisher mit 150%-igen Einsatz den Trainingsalltag durchstrukturiert hat?

Gosia: Ich fühle mich gut, ich habe viel Zeit für mich und ich werde versuchen, sie zu nutzen.

Und wir ergeht es dir als Trainer?

Dirk Heinrichs: Es ist natürlich eine sehr ungewohnte Situation, die ich so noch nie erlebt habe. Aber als Trainer muss man sich, so gut es geht, auf die Situation einstellen und sich Gedanken machen, um eine gute Lösung für die Mannschaft und den Verein zu finden.

Konkrete Ziele wie Trainingsresultate und Punktspiele sind auf Eis gelegt und die Ungewissheit ist zurzeit eine „verlässliche Begleiterin“. Wie geht ihr damit um?

Gosia:    Man kann nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, eines Tages wird es enden und alles wird zum normalen Leben zurückkehren. Individuelle Schulungen ermöglichen es mir, mich auf mich selbst zu konzentrieren und  mir Zeit zu nehmen. Ich denke, dies ist eine gute Lösung.

Dirk Heinrichs:  Man versucht positiv nach vorn zu schauen. Es ist wie ein neuer Lebensabschnitt, man wird noch mehr sensibilisiert für Dinge, die man vielleicht vorher zu oberflächlich gesehen hat.

Wie sieht euer Lebensalltag zurzeit aus? Mit welchen Dingen beschäftigt ihr euch in der „Entschleunigungsphase“?

Gosia:  In meiner Freizeit lese ich Bücher, höre Musik, koche und spreche mit Freunden,  damit die Zeit schnell vergeht. Natürlich sind individuelle Trainings im Alltag am wichtigsten.

Dirk Heinrichs:    Ich verbringe jetzt sehr, sehr viel Zeit mit meiner Tochter, die jetzt auch zu Hause ist und das genieße ich ein wenig, weil ich ja sonst viel unterwegs bin. Ansonsten schaue ich ein paar Spielvideos an und entwickle ein paar neue Trainingsideen.

Wie haltet ihr euch sportlich fit?

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Heini2-576x1024.jpgDirk Heinrichs:    Ich fahre Fahrrad und mache im Keller ein bisschen Krafttraining.

Gosia:   Ich trainiere viel. Sich online mit anderen zu motivieren, ist ein sehr guter Weg. Und sich an die Spiele zu erinnern, die einem viele Emotionen verliehen haben, wirkt motivierend.

 

 

 

Gosia, wie gestaltet sich dein Kontakt zu deinen Teamkolleginnen?

Gosia:  Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, wo alle ihre Aktivitäten posten oder es wird mal telefoniert, wenn jemand was braucht.

Welche Gedanken treiben dich rund um die Corona-Krise?

Gosia: Ich hoffe, dass diese Krise so bald wie möglich endet und wir wieder zum Fußball zurückkehren können.

Dirk Heinrichs:    Man fragt sich schon, wie so etwas passieren konnte. Ein Anschlag auf die ganze Welt – und sehr viele sind blauäugig damit umgegangen. Ich hoffe nur, dass man den Neustart nach Corona richtig angeht und der ein oder andere von seinem hohen Ross herunterkommt.

 

Was vermisst du besonders?

Gosia:  Ich vermisse meine Familie am meisten, aber wir reden oft vor der Webcam.

Dirk Heinrichs:    Den Kontakt mit der Familie vermisse ich besonders. Ich konnte meine Eltern zu Ostern nicht besuchen, was nicht so schön, aber notwendig, war. Sie sind schon älter und ich hoffe, dass sie durchhalten und es schaffen.

Welche positiven Dinge nimmst du aus der derzeitigen Situation aufgrund der Corona-Krise mit?

Gosia:  Musik und Bücher beruhigen mich.

Dirk Heinrichs:    Dass es ein positives Umdenken vieler Menschen gegeben hat und die Verantwortung, die man gegenüber anderen, aber auch gegenüber sich selbst hat, jetzt ganz anders wahrnimmt.

Was wünscht ihr euch für die sportliche Zukunft?

Gosia:  Ich möchte wieder mit der Mannschaft spielen können, das ist das Wichtigste.

Dirk Heinrichs:  Dass die Spielerinnen, die wir über die Jahre ausbilden, uns nicht verlassen, sondern mit uns gemeinsam versuchen, einen sportlichen Erfolg zu erreichen.

 

 

Was möchtet ihr den Fans in Zeiten der Krise sagen?

Gosia: Danke, dass ihr bei uns seid in diesen schweren Zeiten. Ich hoffe, alle bleiben gesund!

Dirk Heinrichs:    Bleibt alle gesund und es wäre Klasse, wenn ihr nach Corona wieder ins Stadion kommen könnt.

Ich möchte mich auch bei allen Menschen bedanken, die in dieser schweren Not alles aufrecht erhalten, damit das Leben weitergehen kann.

Natürlich danke ich auch noch unseren Sponsoren und Förderern.

Haltet durch und bleibt uns treu!