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Rückblick auf den 7. Internationalen AOK Turbine Hallencup

Am Sonntag, den 27.01.2019 gegen 16.00Uhr stand es offiziell fest: Der Sieger des 7. Internationalen AOK Turbine Hallencups hieß AC Sparta Prag. In einem spannenden Finale gegen die Gastgeberinnen von Turbine Potsdam, nutzten die Tschechinnen ihre Chancen deutlich besser, sodass sie mit 4:1 siegten. Am Ende streckte der tschechische Champions League Teilnehmer, der neben Potsdam als einziges Team bei allen sieben Hallencups mit von der Partie war, den großen Pokal zum ersten Mal jubelnd in die Höhe.

An beiden Turniertagen wurde unseren rund 2.000 Zuschauern pro Tag internationler Hallenfußball der Spitzenklasse geboten und auch von den Rängen genossen alle Teams tatkräftige Unterstützung. Das Turnier wurde am Samstag um 14.00 Uhr von den Turbinen etwas schleppend gegen die Österreicherinnen von SKN St. Pölten eröffnet. Unsere Ladies kamen hierbei über ein 2:2 Unentschieden nicht hinweg. Der erste Turniertreffer dieses Jahr wurde von Anna Gasper erzielt, die zurvor erstmals mit der A-Nationalmannschaft im Trainingslager in Spanien unterwegs war. „Wir haben ein Spiel gebracuht, um ins Turnier rein zufinden, danach haben wir immer besser zusammen gespielt und im ersten Spiel gegen Prag mit unser bestes Spiel gemacht. Leider haben wir den ersten Tag mit einer unnötigen Niederlage zu Ende gehen lassen. Am zweiten Tag sind wir die ersten beiden Spiele wieder etwas holprig gestartet, sind dann aber letztendlich doch ins Halbfinale gekommen, wo wir eine super Partie geboten haben. Im Finale war es dann ärgerlich, weil wir den Ball nicht ins Tor bekommen haben und Prag einfach deutlich effizienter war“, fasste unsere #7 die zwei Tage AOK Turbine Hallencup aus Potsdamer Sicht zusammen. Der übrige Potsdamer Kader stellte sich aus den Torhüterinnen Fischer und Schuldt sowie den Feldspielerinnen Rahel Kiwic, Rieke Dieckmann, Viktoria Schwalm, Melissa Kössler, Luca Maria Graf, Lara Prasnikar, und zur Überraschung vieler Zuschauer, Marie Höbinger, zusammen. Im zweiten Spiel der Gruppe A trafen die Tschechinnen von AC Sparta Prag auf die Schottinnen von Celtic Glasgow. Sparta Prag gewann deutlich mit 4:0. In der Gruppe B bestritt Gintra Universitetas das Auftaktspiel gegen den späteren Halbfinalisten MTK Hungaria Budapest – diese Partie endete 1:1 unentschieden. Roter Stern Belgrad, aus Serbien, und die Polinnen von Czarni Sosnowiec komplettierten die zweite Gruppe und trennten sich in ihrem ersten Turnierspiel 0:1.

Die zweite Partie gewannen unsere Turbinen deutlich mit 5:0 gegen Celtic Glasgow. Melissa Kössler, Marie Höbinger, Lara Prasnikar (2) und Viktoria Schwalm trugen sich mit Treffern in die Torschützenliste ein. In diesem Spiel bewieß Potsdams junge Truppe, dass sie zu den Gruppenfavoriten gehören, denn bei dem hohen Spieltempo und technischen Kombinationen kamen die Schottinnen meistens zu spät. Das Aufeinandertreffen von St. Pölten und Prag endete deutlich mit einem 5:0 Sieg für die Mitfavoritinnen Sparta. Das letzte Gruppenspiel der Hinrunde bestritten die Potsdamerinnen gegen die späteren Turniersiegerinnen aus Prag, die bis dahin auch dominierten. Auch hier trumpfte das Team von Matthias Rudolph auf, nahm den Schwung aus dem vorherigen Spiel mit und fegte Prag mit 5:0 vom grünen Teppich. „Ich dachte, dass sich Prag etwas mehr wehrt, aber wir haben es auch einfach gut gemacht. Wir sind von der ersten Minute an gut reingekommen und haben unseren Stiefel runter spielen können – das war gut“, lobte Wibke Meister, die wie viele andere Turbinen das Turnier von der Tribüne aus verfolgten. In der Rückrunde erhielten alle Teams die Chance sich noch ein Mal zu messen, bevor es in die KO-Spiele gehen sollte. So trat Turbine am Samstag Abend noch ein Mal gegen St. Pölten an. Sie taten sich jedoch schwer und verloren knapp mit 1:2, womit es in der Gruppe A weiterhin spannend blieb – Sparta gewann 7:1 gegen Celtic Glasgow. Nach dem ersten Spieltag, jedes Team bestritt insgesamt vier Spiele, ergaben sich folgende Tabellensituationen:

GRUPPE A
AC Sparta Prag15 Punkte 22:7 Tore
Turbine Potsdam 10 Punkte 16:7 Tore
SKN St. Pölten 10 Punkte 13:13 Tore
Celtic Glasgow FC 0 Punkte 3:25 Tore

GRUPPE B
Czarni Sosnowiec 12 Punkte 13:4 Tore
MTK Hungária 9 Punkte 11:8 Tore
Roter Stern Belgrad 4 Punkte 6:14 Tore
Gintra Universitetas 3 Punkte 3.7 Tore

Der zweite Turniertag startete, wie der erste endete – mit turbulentem Hallenfußball und lautstarker Unterstützung von den Rängen. Das erste Spiel des Tages bestritten die Potsdamerinnen gegen Celtic Glasgow, wobei Turbine durch Tore von Anna Gasper und Feli Rauch, die heute für Lara Prasnikar im Einsatz war, die nächsten drei Punkte holte. Dieser Sieg war wichtig, allerdings wartete in der letzten Partie erneut Sparta Prag, die sich durch ihre Konsequenz im Abschluss immer mehr zum Titelfavoriten heraus kristallisierten – Turbine brauchte allerdings noch Punkte, um sich sicher für das Halbfinale zu qualifizieren, denn SKN St. Pölten war ihnen durch die Sonntagsniederlage auf den Fersen. Der 5:0 Sieg der Hinrunde versprach Hoffnung auf weitere drei Punkte, allerdings standen die Tschechinnen deutlich kompakter in der Defensive und trafen vorne zielsicher. Am Ende musste Turbine sich mit 3:1 geschlagen geben. St. Pölten fertigte Glasgow zwar 7:1 ab, allerdings reichte nicht mal dieser Kantersieg, um das Torverhältnis unserer Potsdamerinnen einzuholen. So qualifizierten sich beide Favoritenteams sich für die bevorstehenden Halbfinals. Das internationale Teilnehmerfeld der Gruppe B lieferte sich auch spannende Spiel, wobei sich am Ende die Polinnen von Czarni Sosnoviec und die Ungarinnen von MTK Hungária für das Halbfinale qualifizierten. Die Frauen von Hungária Budapest machten AC Sparta Prag das Leben schwer und retteten sich mit einem 1:1 Unentschieden ins Neunmeterschießen, wobei Prag jedoch die stärkeren Nerven bewieß und mit 4:2 ins Finale einzog. Die Turbinen fanden im ersten KO-Spiel auch endlich zu gewohnter Form zurück und ließen den Turnierneulingen von Czarni Sosnowiec keine Chance. Schöne Kombinationen, ein intelligentes Einbinden der vierseitigen Bande, sowohl zwei Tore von Gasper, je einen Treffer von Kiwic und Rauch sowie ein Tor von Schwalm brachten den klaren Einzug ins Finale.

Drei blitzschnelle Tore, innerhalb der ersten zwei Minuten verhalf zum Einzug ins Final und der Knoten schien endlich geplatzt zu sein. Jedoch gelang den Frauen aus Prag nach wenigen Minuten der erste Treffer in diesem Finale und die Turbinen präsentierten sich etwas unglücklich und uneffizient im Abschluss. Viktoria Schwalm glich zwar in zum 1:1 aus, Luca Graf traf nur die Querlatte und daraufhin antworteten die Gäste mit ihrem zweiten Tor. Die vielen Angriffe der Turbinen endeten in den Füßen der Gegnerinnen, die schnell umschalteten und bis zum Schlusspfiff noch auf 4:1 erhöhen konnten. Abgezockt und von einer applaudierenden Zuschauermenge unterstützt, spielte Prag das Finale runter, um im Anschluss die Siegertrophäe in die Höhe zu strecken. „Es ist vielleicht mal ganz gut, dass hier auch mal ein anderes Team gewinnt – das erhöht den Reiz fürs nächste Jahr. Am Ende war Prag einfach konstanter“, lautete das Fazit von Matthias Rudolph und auch Felicitas Rauch schloss sich seiner Meinung an. „Sparta hat das sehr gut gemacht, sie haben fußballerisch manchmal nicht ganz so schön gespielt, aber am Ende geht der Sieg in Ordnung.“ Die Einzeltrophäen gingen am Ende des Turniers an Spielerinnen von Czarni Sosnowiec, AC Sparta Prag und und SKN St. Pölten. Zur beste Spielerin wurde Lucie Martínková #7 (Sparta Prag) gekürt, die beste Torschützin wurde Patricia Hmirova #11 (Czarni Sosnoviec) und zur besten Torhüterin wurde Hilde Gunn Olsen (St. Pölten) gewählt.

Ebenfalls bemerkenswert war auch in diesem Jahr wieder die einmalige Stimmung in der ausverkauften MBS Arena. Die Fans des 1.FFC Turbine Potsdam ließen es sich nicht nehmen alle Mannschaften lautstark und freundschaftlich zu unterstützen. Der Turbine Hallencup ist auch deshalb etwas ganz Besonderes, weil er ohne die tatkräftige Unterstützung der Fans nicht stattfinden könnte. Bereits einen Tag vor der Öffnung der Arena trafen sich die Mitglieder des Fanclubs, um gemeinsam den Kunstrasen auf dem Hallenboden aufzuollen, bauten die Tore auf und packten auch sonst uneigennützig mit an. Ebenso ehrenamtlich arbeitete die Turnierleitung unter der Schirmherrschaft von Andreas Ziegan und sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Cups. Hartmut Behrenwalnd und Benni Hantschke führten uns mit ihrer wortgewandten Moderation durch zwei stimmungsvolle Turniertage und verwandelten die Arena in einen Hexenkessel. Wir sagen auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich Dankeschön an euch alle!!!

PLATZIERUNGEN
1. AC Sparta Prag
2. 1. FFC Turbine Potsdam
3. Czarni Sosnowiec
4. MTK Hunária Budapest
5. SKN St. Pölten
6. Celtic Glasgow FC
7. Gintra Universitetas
8. Roter Stern Belgrad

Fotos: Saskia Nafe und Jan Kuppert