Allgemein Mannschaften 1. Mannschaft Leistungssport

DFB-Pokal: Turbine Potsdam schießt sich mit halbem Dutzend in die 3. Runde

MAZ Sportbuzzer / Ch. Brandhorst „90 Minuten Powerfußball“ hatte Matthias Rudolph seinen Spielerinnen am Sonntagnachmittag in der Tönnies-Arena in Rheda-Wiedenbrück verordnet. Nach dem ernüchternden 1:1 gegen Bremen und vor dem Gastspiel bei Ligaprimus Wolfsburg sollte ein Erfolgserlebnis her. Und die Potsdamer Bundesliga-Fußballerinnen zeigten ihren „Powerfußball“ . Sie zogen mit einem deutlichen 6:0-Erfolg gegen den FSV Gütersloh in die dritte Runde des DFB-Pokals der Frauen ein.

„Wir hatten nur in der ersten Viertelstunde ein paar Anpassungsprobleme“, sagte Turbine-Trainer Matthias Rudolph, „dann haben wir immer besser ins Spiel gefunden.“ Rudolph hatte seine Startelf, die beim Zweitliga-Tabellenführer und auf ungewohntem Kunstrasen die Pokalhürde nehmen sollte, auf einigen Positionen umgestellt. Anna Gasper, Eseosa Aigbogun, Caroline Siems und Rahel Kiwic rotierten rein, die angeschlagene Johanna Elsig bekam eine Pause. „Kein Risiko“, bemerkte Rudolph. So gab eben Kiwic im Abwehrzentrum ihr Pflichtspieldebüt im blauen Turbine-Pokaltrikot. „Darauf habe ich mich mega gefreut“, sagte die Schweizerin, die den Torreigen nach 22 Minuten eröffnete, als sie den Ball aus spitzem Winkel über die Linie bugsierte. „Nach einem Standard blieb der Ball vorne, da bin ich auch vorne geblieben. Cool, dass es so gut losging, das kann gerne öfter so sein.“
Spätestens ab da ließen die Potsdamerinnen kaum noch etwas anbrennen. Anna Gasper (27.) und Tabea Kemme (43.) sorgten bis zur Pause für ein beruhigendes Polster. „Wir hatten noch viele Chancen, müssen eigentlich sogar noch höher gewinnen“, sagte Matthias Rudolph, der seiner Debütantin Rahel Kiwic ein gutes Zeugnis ausstellte: „Gütersloh hat es viel mit langen Bällen probiert, aber in der Luft war sie unüberwindbar.“

Schnell raubte Turbine den Gastgeberinnen nach Wiederbeginn jegliche Hoffnung auf eine Aufholjagd. Als Svenja Huths Freistoß von der Latte zurückprallte, staubte Bianca Schmidt ab (50.). Vier Minuten später traf Eseosa Aigbogun mit dem Kopf kurios zum 5:0. Den Schlusspunkt setzte die eingewechselte Nina Ehegötz, als sie in der 78. Minute einen schnellen Gegenstoß mit dem 6:0 abschloss.
Sechs Tore, sechs verschiedene Torschützinnen. „Das zeigt, dass wir mit allen Mannschaftsteilen gefährlich sein können“, sagte Matthias Rudolph zufrieden. Ein gutes Signal, fand der Turbine-Coach, hatten doch seine Mädels in der Liga zuletzt einige gute Torchancen ausgelassen. „Es hat gut getan, so viele Chancen herauszuspielen und die Tore dann auch zu machen“, befand Rahel Kiwic. „Das war wichtig“, bemerkte auch ihr Trainer und fügte hinzu: „Denn da haben wir gesehen, dass wir es können.“
Und das zur rechten Zeit. Schließlich könnten die Potsdamerinnen am Sonntag die Ersten sein, die in dieser Bundesliga-Saison ins Wolfsburger Tor treffen. „Wir fahren mit Selbstvertrauen dorthin“, so Rahel Kiwic.


1.FFC Turbine Potsdam: Schmitz – Siems, Ilestedt, Kiwic, Schmidt (56. Chmielinski) – Gasper, Wälti, Kellond-Knight, Aigbogun – Huth (69. Schwalm), Kemme (56. Ehegötz)


MAZ Online – 8.10.2017