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Deutliche Niederlage im Top-Spiel gegen den VfL Wolfsburg

Turbine Potsdam unterliegt Doublesieger VfL Wolfsburg im „Geisterspiel im Karli“ deutlich mit 0:5 (0:3) Ausgerechnet Felicitas Rauch trifft an ihrer alten Wirkungsstätte.

Die Enttäuschung war Sofian Chahed deutlich ins Gesicht geschrieben. „Natürlich haben wir uns mehr erhofft“, gab der Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam wenige Minuten nach der deutlichen 0:5 (0:3)-Niederlage gegen den amtierenden deutschen Meister VfL Wolfsburg zu. Nach drei Siegen in drei Auftritten im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion kassierte Turbine gegen den Doublesieger am Freitagabend die erste Heimniederlage der Saison, die auch in der Höhe verdient ausfiel. Nach der zweiten Saisonniederlage in Folge bleibt das Team aus der Landeshauptstadt aber weiter auf dem dritten Tabellenplatz.

„Wir wollten lange die Null halten, das ist uns leider nicht gelungen, vor allem in der ersten Halbzeit haben wir die Gegentore zu einfach kassiert und dabei zum Teil blauäugig agiert“, befand Chahed. Im Tor konnte er beim ohne Zuschauer stattfindenden Spiel wieder auf die etatmäßige Nummer eins Vanessa Fischer setzen. Nicht im Kader war hingegen Mittelfeldspielerin Marie-Therese Höbinger, die ihren Vertrag am Freitag noch verlängerte.

Auf dem Rasen brauchten die Gäste keine lange Anlaufzeit und gingen durch Ex-Turbine Felicitas Rauch in der achten Minute in Führung. Nach einer Flanke von Kathrin Hendrich hatte sie am zweiten Pfosten wenig Mühe, die Niedersachsen per Kopf in Führung zu bringen. „Mit diesem Tor im Rücken lief das Bällchen bei Wolfsburg danach sehr gut“, gab Chahed zu. Die Wölfe, die in der Startelf auch auf die ehemalige Potsdamer Kapitänin Svenja Huth bauten, zeigten die reifere Spielanlage. Sie zwangen die Turbinen immer wieder zu einfachen Fehlern. Bei einer gefährlichen Eingabe von Lena Oberdorf war Vanessa Fischer zur Stelle (23.), ehe Karina Saevik aus aussichtsreicher Position deutlich verzog (27.).

Wenig später entschied Schiedsrichterin Vanessa Arlt auf Elfmeter für den VfL (29.). Johanna Elsig bekam einen Schuss von Svenja Huth im eigenen Strafraum gegen den Arm und sah dafür die Gelbe Karte. Lena Goeßling hatte beim anschließenden Strafstoß das nötige Quäntchen Glück, dass Vanessa Fischer zwar die richtige Ecke ahnte und am Ball war, dieser aber dennoch zum 2:0 ins Tor trudelte (30.). Chahed reagierte prompt und brachte Maria Plattner für Selina Cerci in die Partie (34.). Am Spielgeschehen änderte das vorerst nichts. Merle Barth rettete noch in höchster Not gegen Felicitas Rauch (40.), bevor Dominique Janssen per sehenswert verwandeltem Freistoß den 3:0 Pausenstand, für den in allen Belangen überlegenen deutschen Meister aus der Autostadt besorgte (41.).

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Lena Oberdorf schnell auf 4:0 (48.). Anschließend verhinderte Vanessa Fischer mit einigen Paraden ein weiteres Tor für die jetzt einen Gang zurückschaltenden Gäste (50., 55., 66.), für die Zsanett Jakabfi per Seitfallzieher traumhaft zum 5:0-Endstand traf (77.). Nachdem Lea Bahnemann in Minute 78 noch zu ihrem ersten Saisoneinsatz im Bundesligateam kam, verpasste Melissa Kössler bei zwei gefährlichen Abschlüssen zumindest den Ehrentreffer für ihre Mannschaft (80., 84.).

Turbine Potsdam: Fischer – Nally (78. Bahnemann), Barth, Elsig, Graf, Mesjasz, Cerci (34. Plattner), Weidauer (78. Orschmann), Smidt Nielsen (63. Chmielinski), Ehegötz, Kössler

Autor:  Mirko Jablonowski/Märkische Allgemeine Zeitung