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Turbine Potsdam unterliegt Werder Bremen trotz couragierter Leistung

Der 1. FFC Turbine Potsdam musste zum Rückrundenauftakt der Google Pixel Frauen-Bundesliga eine 1:4 (1:1)-Niederlage gegen den SV Werder Bremen hinnehmen. Trotz eines leidenschaftlichen Auftritts und des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Bianca Schmidt reichte es nicht für die ersten drei Punkte der Saison.


Kampfgeist wird nicht belohnt

Vor 1168 Zuschauer*innen im Karl-Liebknecht-Stadion startete Turbine mutig in die Partie und hielt lange gut mit. Die Gäste aus Bremen hatten zwar mehr Spielanteile, doch die Potsdamerinnen zeigten sich defensiv stabil und ließen zunächst wenige klare Chancen zu. Turbine-Kapitänin Viktoria Schwalm gab nach langer Verletzungspause ihr Saisondebüt und führte die Mannschaft mit viel Einsatz aufs Feld.

In der 39. Minute geriet Turbine dann unglücklich in Rückstand. Nach einem Freistoß von Larissa Mühlhaus aus spitzem Winkel fand der Ball den Weg ins kurze Eck – eine unglückliche Situation für unsere Torhüterin Vanessa Fischer. Doch unsere Turbinen zeigten direkt eine starke Reaktion: Nur drei Minuten später setzte Maya Hahn Kapitänin Viktoria Schwalm auf der rechten Seite in Szene. Ihre präzise Hereingabe verwandelte Bianca Schmidt gekonnt zum verdienten 1:1-Ausgleich (42.).


Schwalm und Fischer im Mittelpunkt

Nach der Pause drängte Turbine auf die Führung. Viktoria Schwalm hatte die große Chance zum 2:1, doch ihr Schuss aus vielversprechender Position verfehlte knapp das lange Eck. Kurz darauf war es erneut Mühlhaus, die mit einem gefährlichen Freistoß auf sich aufmerksam machte – diesmal konnte Fischer den Ball jedoch noch an die Latte lenken.

In der 72. Minute ging Bremen erneut in Führung. Nach einer Flanke von Lara Schmidt reagierte Sophie Weidauer im Strafraum am schnellsten und traf aus kurzer Distanz zum 1:2. Unsere Abwehr konnte in dieser Situation den Ball nicht entscheidend klären.


Späte Gegentore entscheiden die Partie

In der Schlussphase versuchte unsere 1. Frauenmannschaft noch einmal alles, um das Spiel zu drehen. Doch Bremen nutzte die Räume, die sich durch unsere Offensivbemühungen ergaben, aus: Zunächst erhöhte Mühlhaus nach einer Ablage von Wieder auf 1:3 (81.), ehe sie in der 90. Minute mit einem weiteren Freistoßtreffer den 1:4-Endstand herstellte.


Blick nach vorn

Trotz der Niederlage zeigte Turbine Potsdam phasenweise eine couragierte Leistung. Jetzt gilt es, in den kommenden Spielen weiter hart zu arbeiten und endlich Punkte einzufahren.


„Ich war 60 Minuten lang positiv überrascht von meiner Mannschaft, weil wir wirklich gut mitgespielt haben. In der ersten Halbzeit war es ein Duell auf Augenhöhe, und ich habe kaum Unterschiede gesehen – wir standen stabil und setzten unsere Konter. Der direkte Freistoß, der zum Gegentor führte, hätte nicht passieren dürfen, aber im Fußball wird man für Fehler bestraft.
In der zweiten Halbzeit hatten wir zwei große Chancen zum 2:1, die wir leider nicht genutzt haben. Hätten wir da getroffen, hätten wir vielleicht mehr Ruhe ins Spiel bringen können. Nach dem 2:1 habe ich gemerkt, dass uns vorne etwas die Luft ausging, besonders nach der langen Verletzungspause unserer Spielerin, Viktoria Schwalm. Deshalb haben wir gewechselt, um sie zu schützen – sie ist enorm wichtig für uns.
Das größte Manko war, dass wir nach dem Rückstand etwas zerfallen sind. Nach dem dritten Gegentor, das vermeidbar war, war es dann schwer, den Kopf wieder frei zu bekommen, und wir sind in alte Muster verfallen.
Trotzdem: Bis zu diesem Punkt waren wir nah dran. Jetzt geht es darum, die Mannschaft aufzubauen und an unsere Chancen zu glauben. Wenn wir so auftreten, bin ich überzeugt, dass wir die Klasse halten können.“

Kurt Russ, Cheftrainer des 1. FFC Turbine Potsdam

„Ich bin natürlich sehr zufrieden und stolz. Es war ein schweres Spiel auf schwierigem Geläuf, in dem jeder Fehler teuer werden konnte. Trotz eines unglücklichen Ausgleichs in der ersten Halbzeit haben wir ruhig und fokussiert weitergespielt. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Qualität ausgespielt und verdient gewonnen, auch wenn Turbine sich stark gewehrt und immer wieder gefährliche Konter gesetzt hat. Hier werden sich noch einige Teams schwertun. Ich wünsche Turbine und ihren Spielerinnen alles Gute und freue mich, dass wir uns mit diesem Sieg im Mittelfeld festsetzen konnten.“

Thomas Horsch, Cheftrainer des SV Werder Bremen

Aufstellung 1. FFC Turbine Potsdam: Fischer, Kuznezov (57. Selimhodzic), Schmid, Cramer, Ito (83. Lindner), Hahn, Schwalm (74. Taslidza), Schmidt (74. Limani), Krawczyk, Haering, Bernhardt

Aufstellung SV Werder Bremen: Peng, Mühlhaus, Arfaoui (64. Pápai), Weidauer, Mahmoud (88. Dahl), Sternad (63. Wieder), Walkling, Matheis, Dieckmann, Schmidt, Dahms (45.+1 Hausicke)

Tore: Larissa Michelle Mühlhaus (39., 81., 90.), Bianca Schmidt (42.), Sophie Weidauer (72.)

Schiedsrichterin: Sina Diekmann

Gelbe Karten: Thomas Horsch (77.), Noa Selimhodzic (90.+2)