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Beflügelt vom frischen Wind: Turbine Potsdam landet Auftaktsieg gegen Hoffenheim

Frauen-Bundesliga: Turbine Potsdam gewinnt zum Bundesliga-Auftakt 3:1 gegen die TSG Hoffenheim – angeführt von Kapitänin und Torschützin Karoline Smidt Nielsen.


Zum Start der Frauenfußball-Bundesliga 2020/21 war beim 1. FFC Turbine Potsdam vieles neu. Die Turbinen nehmen jetzt wieder auf der – von der Haupttribüne aus gesehen – linken Auswechselbank Platz, dort saß erstmals in einem Pflichtspiel der neue Coach Sofian Chahed und auf den Platz geführt wurde das Team von Karoline Smidt Nielsen, die in zwei Turbine-Jahren verletzungsbedingt nur auf 15 Bundesliga-Minuten kommt, nun aber gemeinsam mit Neuzugang Merle Barth das Kapitänsduo bildet. Eine Menge frischer Wind also, der die Potsdamerinnen am Sonntag beim 3:1 (2:0)-Auftaktsieg gegen die TSG Hoffenheim sichtlich beflügelte.

„Wir waren vorne aggressiv, haben die Zweikämpfe gesucht und hatten viele Ballgewinne“, analysierte Chahed den Start seiner Elf, bei der Merle Barth hinten die Dreierkette organisierte und Karoline Smidt Nielsen vorne für viel Wirbel sorgte. Nach zehn Minuten war es dann aber Gina Chmielinski, die für die erste Torraumszene sorgte, doch für sie wurde der Winkel gegen die vor allem fußballerisch nicht immer sattelfeste TSG-Torfrau Janina Leitzig zu spitz. Auch in der 16. Minute war die Keeperin gegen Chmielinskis Rückraum-Schuss zur Stelle. Luft anhalten mussten die Turbine-Fans unter den 725 Zuschauern im Karl-Liebknecht-Stadion nach einer guten halben Stunde: Johanna Elsig rückte raus, in ihrem Rücken entwischte Tabea Waßmuth, traf aber nur den Außenpfosten. Viktoria Schwalm schoss auf der anderen Seite noch knapp am Winkel vorbei (35.), Karoline Smidt Nielsen machte es drei Minuten später besser, setzte sich dynamisch durch und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (38.). Große Erleichterung spürte die Torschützin nach ihrem ersten Bundesliga-Tor. „Ich bin sehr froh, habe keine Probleme mehr“, sagte die Dänin. Die Führung konnte Gina Chmielinski kurz vor dem Pausenpfiff sogar noch zum 2:0 ausbauen (45.).

„Wir hatten dann zwar mehr Spielanteile, haben es vorne aber nicht mehr gut ausgespielt“, monierte der Turbine-Coach mit Blick auf den zweiten Durchgang, der ärmer an Höhepunkten war. Turbine war dem dritten Tor zwar zunächst näher als die Gäste dem Anschluss. Doch die TSG steckte auch nach der Gelb-Roten Karte für Luana Bühler nicht auf und als Jana Beuschlein aus Nahdistanz zum 1:2 verkürzen konnte, war die Partie plötzlich wieder spannend. Als die Hoffenheimerinnen mit dem Mute der Verzweiflung alles riskierten, schoss die eingewechselte Melissa Kössler zum 3:1 ins verwaiste Tor ein (90.) – noch eine Premiere, denn auch für die Rückkehrerin war es der erste Bundesliga-Treffer. „Wir sind glücklich, dass wir gegen einen direkten Konkurrenten punkten konnten“, freute sich Sofian Chahed.

Autor: Christoph Brandhorst/ Märkische Allgemeine Zeitung

Fotos: ©Saskia Nafe

Turbine Potsdam: Fischer – Graf, Barth, Elsig – Orschmann (64. Kössler), Mesjasz, Höbinger, Chmielinski (87. B. Schmidt), Schwalm (73. Ehegötz) – Weidauer, Smidt Nielsen (73. Cerci)

TSG 1899 Hoffenheim: Leitzig – Wienroither, Bühler, Naschenweng (81. Beuschlein), Dongus – Lattwein, Hartig (71. Hartig), Krumbiegel (81. Brand) – Waßmuth, Billa, Rall